BUND Markdorf

Chronologie der Renaturierung

1980er Jahre     Ausweisungsvorschläge und Anträge zur Einrichtung eines Natur- und Landschafts­schutzgebiets „Markdorfer Eisweiher“ sowie Entwicklung eines Konzeptes zur Renaturierung durch den BUND Markdorf. Der BUND bemüht sich kleine Restbestände an Orchideen vor der Verbuschung zu bewahren. Die Mahd der verbliebenen Streuwiesenflächen erfolgt von Hand.

1989 / 90   Beginn der Renaturierungsarbeiten auf den aufgelassenen Äckern (Landesflächen) südlich des Mittelgrabens (Abtragung des eutrophierten Oberbodens, Anlage von 15 Flachwasserbiotopen / Tümpel). Aus ehemaligem Ackerland wird wieder feuchtes, seggenreiches Wiesenland mit Hochstauden.

1992   Erlass der Schutzgebietsverordnung.

Das Schutzgebiet „Markdorfer Eisweiher“ umfasst 12ha Naturschutzgebiet und 16ha dienendes Landschaftsschutzgebiet als Pufferzone. Das Gebiet liegt 430m über NN in einer flachen Talsenke südwestlich von Markdorf.

Schutzzweck: Erhalt und Entwicklung des Niedermoorkomplexes und der zugehörigen Fauna und Flora. Als natürliche Vegetation wird eine Bruchwaldgesellschaft vermutet. Bestandsaufnahmen weisen 1992  viele Rote Liste Arten des Landes B-W aus. (zum Kartierungsergebnis) Die Flur ist auch Rückzugsgebiet gefährdeter Tiere (vor allem Vögel, Amphibien und Insekten) in einer intensiv genutzten Landschaft.

1993- 2000  Renaturierung (Mäander) des Wangener Dorfbachs nördlich des Mittelgrabens auf Flurstück 2600 (Landesfläche). Anlegung von 3 Amphibienteichen (Himmelsteiche) auf Flurstück 2600 sowie Aufstauung des Mittelgrabens und Anlage eines „Kinderteichs“ (Beobachtungsmöglichkeit).

2000    Aufstellung einer Nistplattform für Störche auf einem abgespannten Mast. Seit 2002 brüten hier jedes Jahr erfolgreich Störche.

2003   Errichtung eines Wildbienenhotels am Rande des Schutzgebiets durch die BUND-Kindergruppe Eichhörnchen.

2004   Der „Eisweiher“ wird großräumig als FFH-Gebiet (EU–Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) ausgewiesen.

2006    Zukauf eines Ackergrundstücks am Südrand des Gebiets durch den BUND-Landesverband (Flurstück 2597      1,75ha).

2006/07     Im Rahmen des EU-Interreg IIIA Projekts (siehe Kap. Interreg-Projekte) wird ein Elektrozaun um eine ca. 12ha großen Weidefläche errichtet. Beginn der Beweidung mit 3  Heckrindern. Die Ergänzung der Herde durch einen zugekauften Stier misslingt. Betreuung der Herde durch einen Landwirt.       Errichtung einer Beobachtungsstelle mit 2 Schautafeln an einem von der Stadt Markdorf eingerichteten Rundweg.

2008 -12   Ergänzung der Herde um 4 Jungrindern aus dem Hepbach Leimbacher Ried. Zeitweise zusätzliche Beweidung durch bis zu 4 Pferden. Eigenbau einer Rinderfanganlage. Anlage weiterer Tümpel. Pflanzung von Birken und Hochstamm-Apfelbäumen außerhalb der Umzäunung.

2012      Bau und Installation von 2 Wildbienenhäusern durch die BUND-Kindergruppen.

2014      Bau eines Umgehungsgerinnes (ca.80 m) zur Herstellung der Gewässer-Durchgängigkeit an der Aufstauung des Espengrabens auf der Höhe des alten Damms (Mitfinanzierung durch Allianz Umweltstiftung). Pflanzung von 6 Weidebäumen (Birken, Buchen und Eichen) durch die Umweltgruppe.

2015    Anlage neuer Teiche und Freiräumen der Uferzonen alter Teiche von Weiden und Schilf im Rahmen des InterregV-Projektes und des EnBW-Förderprogramms „Impulse für die Vielfalt“. Verfestigung von Grabenübergängen für die Heckrinder (Verlegung von Rohren) mit Unterstützung durch den Landschaftserhaltungs-Verband.        
Pflanzung von 6 weiteren Weidebäumen (Stieleiche, Bergahorn, -Ulme).        
Anlage einer Blühwiese.