BUND Markdorf

Heckrinder im Naturschutzgebiet

Veränderungen der Tier- und Pflanzenwelt
Die Heckrinder tragen mit ihrem Fressverhalten dazu bei, dass die Verbuschung zurückgedrängt wird; das offene und lichte Wiesenland mit seinen vielfältigen Strukturen bleibt erhalten. Abgeweidete Vegetationsbereiche wechseln mit Altgrasbeständen ab und bieten neue Unterschlüpfe und Lebensräume für Insekten, Amphibien und Reptilien. Damit vergrößert sich das  Nahrungs- und Beuteangebot für bestimmte Vogelarten. Da dornige Kleingehölze, z.B. verbissene Schlehengebüsche sich entwickeln können, entstehen auch neue Brutmöglichkeiten für manche Vogelarten. Eine regelmäßige Storchenbrut sowie die Anwesenheit von Braunkehlchen und, Kiebitz als Durchzügler, brütende Rohrammer und Neuntöter bestätigen den Erfolg des Pflegekonzeptes!


Heckrinder als haarige Landschaftspfleger
Das Hepbacher-Leimbacher Ried ist durch menschliche Bewirtschaftung, vor allem durch Streumahd, entstanden. Die Streu wird heute aber von niemandem mehr benötigt. Bei ausfallender Mahd wächst die offene Riedlandschaft mit Büschen zu und wird auf die Dauer wieder zu Wald. Die Tier- und Pflanzenarten der offenen, weiten Riedlandschaft verlieren dadurch ihren Lebensraum und wir das vertraute Landschaftsbild unserer Heimat. Deshalb wurde die Riedlandschaft bisher durch maschinelle Pflegemahd offen gehalten.
Auf geeigneten Teilflächen ist dies auch kostengünstig und wenig zeitintensiv durch Beweidung möglich. Das robuste und anspruchslose Heckrind zeigt dafür die idealen Voraussetzungen. Ein Unterstand ist vorgeschrieben. Ebenso eine jährliche Blutentnahme zur Untersuchung auf BHV1 Viren. Diese wurden noch nie festgestellt. Eine Entwurmung des  Leberegels findet statt. Daher ist an den Unterstand eine Fanganlage angeschlossen.
Die Weideflächen tragen mit ihrem Strukturreichtum wesentlich zur Biodiversität des Gebietes bei.